Vor Drehbeginn
Die Arbeit einer Motiv-AL beginnt mit dem Lesen des Drehbuches. Anhand des Buches werden die Motivauszüge und erste Motivvorschläge zusammengestellt. Parallel dazu fertigt die Motiv-AL eine Motivliste und eine erste Kalkulation anhand von Drehplan (Kalkulations-Grundlage) und Erfahrungswerten. In enger Zusammenarbeit mit der Ausstattung wird eine erste Vorauswahl getroffen. Gemeinsam mit dem 1. Aufnahmeleiter und in Abstimmung mit den Motivgebern werden Termine für eine Motivbesichtigung abgestimmt. Gleichzeitig werden die Termine für den Dreh abgeklärt. Die Motiv-AL organisiert für die Dreharbeiten Aufenthaltsräume für Maske und Garderobe – wenn notwendig auch Räume, die als Aufenthaltsraum (u.a. für die Schauspielerinnen und/oder Komparsen) und/oder als Essensraum genutzt werden können. Die Räume werden kurzfristig angemietet und die Motiv-AL muss die Konditionen dafür mit den Motivgebern aushandeln und dann einen Motivvertrag anfertigen. Parallel wird der Produktionsleitung eine überarbeitete Motivkalkulation vorgelegt. Sobald die Motive bei der Motivbesichtigung festgelegt sind und der Drehplan steht, wird der Kontakt mit den zuständigen Behörden aufgenommen und es werden Drehgenehmigungen bei Polizei und Bezirksämtern eingeholt.
Stromanschlüsse für Licht, Wohnmobile etc. werden ebenso organisiert wie die Schilderaufstellung und eine Motivcheckliste für den 1. Aufnahmeleiter. Durch freundliche und informative Anschreiben und Aushänge werden die betroffenen Anwohner über den Dreh informiert. Für die tägliche Dispo erstellt sie Anfahrtsbeschreibungen.

Beim Dreh
Die Motiv-AL ist die Erste am Drehort! Sie hat nicht nur die Drehgenehmigungen und gegebenenfalls die Motivschlüssel dabei, sondern auch die Checklistenkopie für die Setaufnahmeleiterin und eine Kontaktliste. Widerrechtlich parkende Fahrzeuge lässt sie in Zusammenarbeit mit der Polizei abschleppen, wenn kein Halter erreicht werden konnte. Bei einem „Motivrundgang“ bekommt die Setaufnahmeleiterin alle notwendigen Informationen (Stromanschlüsse, Toiletten…). In Absprache mit der Set-AL weist sie die ankommenden Teamfahrzeuge ein. Drehverschiebungen können zur Folge haben, dass sich auch weitere Termine verschieben. Davon müssen die betroffenen Motivgeber und Behörden informiert werden, eventuell muss sie die Halteverbotsschilder ändern lassen.

Nach Drehende
Nach Drehschluss obliegt es der Motiv-AL, das Motiv zu kontrollieren. Ist das Motiv unbeschädigt, kann gegebenenfalls die ausgehandelte Motivmiete beglichen werden (je nach Vertragsvereinbarung). Sollten Schäden vorhanden sein, müssen diese aufgenommen und in Absprache mit dem Produktionsleiter und den Motivgebern abgewickelt werden. Schon während der Produktion sind Motivordner anzulegen, die alle wichtigen Akten enthalten und in der Produktionsfirma verbleiben.