Produktionskoordinatorin

Produktionskoordinatorin Lena Krins © Karin Berghammer

Produktionskoordinatorin Bianca Okresek

 

 

Produktionskoordinatorin Catrin Freundlinger mit Regisseurin Anna Lehner (links) in ihrem mobilen Büro. Catrin Freundlinger arbeitet auch als Regieassistentin und Produktionsleiterin.

Die Produktionskoordinatorin ist die koordinierende Kraft im Produktionsbüro. Sie arbeitet direkt der Produktionsleiterin zu. Dieser eigenständige Beruf beinhaltet keine assistierende, nur helfende, sondern eine strukturierende, koordinierende Tätigkeit.

AUFGABEN

Je nach Größe des Projektes arbeiten der Produktionskoordinatorin u.a. die Teamassistentin, die Transportmanagerin, die Reisekoordinatorin und Volontärinnen bzw. Büropraktikantinnen zu. Sofern diese Mitarbeiterinnen bei einem kleineren Projekt nicht vorhanden sind, übernimmt sie deren Aufgaben.

Die Produktionskoordinatorin beginnt ihre Tätigkeit zugleich mit der Produktionsleitung, bei einem Fernsehfilm beispielsweise fünf bis acht Wochen vor Drehbeginn. Sie unterstützt die Produktionsleitung in kalkulatorischen und organisatorischen Arbeiten während der Vorbereitung eines Projektes, während der Dreharbeiten und der Nachbereitung. Wie viel Verantwortung sie jedoch letztlich während der Produktion trägt und welche Aufgaben ihr übertragen werden, hängt außer von Erfahrung und Einsatz von der Struktur des Produktionsbüros und dem Vertrauen ab, das die Produktionsleitung in ihre Kapazität und Fähigkeiten setzt.

So überlässt ihr die Produktionsleitung meist eigenständige Bereiche wie beispielsweise die komplette Reisekoordination. In diesem Falle gehört nicht nur die Buchung von Flügen und Hotels zum Verantwortungsbereich der Produktionskoordinatorin, sie muss darüber hinaus bei jeder noch so kleinen Drehplanänderung sofort und ohne Ansage durch die Produktionsleitung realisieren, was diese Änderung für ihren Aufgabenbereich bedeutet und eigenständig Flüge umbuchen oder stornieren und ggf. alle betroffenen Personen benachrichtigen (lassen). Zuweilen gehören auch finanzielle Verhandlungen bis zu einer gewissen Größenordnung zu ihren Aufgaben. Darüber hinaus übernimmt die Produktionskoordinatorin viel der alltäglichen Büro- und Organisationsarbeit. Das Erstellen von Bestandslisten für Versicherungen und Zoll, das Einholen von persönlichen Daten aller Teammitglieder bei Drehs in Sicherheitszonen sind Beispiele für all die Arbeiten, die man leicht übersieht, ohne die aber eine Produktion nicht ablaufen kann.

ANFORDERUNGEN

Eine überdurchschnittliche Allgemeinbildung, Verständnis für organisatorische Abläufe, verbindliche Umgangsformen, guter Ausdruck in Wort und Schrift in der eigenen und mindestens einer Fremdsprache sind ebenso Bedingung für diesen Beruf wie hohe soziale Kompetenz und eine hohe Arbeitsmotivation.

AUSBILDUNG

Eine abgeschlossene kaufmännische Ausbildung oder ein Bachelor in einem kaufmännischen oder einem Medien-Studiengang sind für diesen Beruf hilfreich, einschlägige Erfahrung in einem Produktionsbüro (erst als Volontärin, dann als Teamassistenz) und am Filmset Voraussetzung.

Der IHK-Abschluss in Aufnahmeleitung bzw. Produktionsleitung ist eine sehr nützliche Zusatzqualifikation für Produktionskoordinatorinnen. Außerdem gibt es an den einschlägigen Instituten direkt auf diesen Beruf zugeschnittene Kurse.

Produktionskoordination ist ein eigenständiger Beruf, der in sich Entwicklungsmöglichkeiten von kleinen zu internationalen großen Projekten, vom Tarifgehalt zu individuell höheren Einstufungen birgt. Weitere Karrierestufen können aber auch die Funktion als Produktions- und Herstellungsleiterin oder als Koordinatorin bei internationalen Koproduktionen sein.