PRODUZENTIN
Eine Filmproduzentin verwaltet und steuert den Herstellungsprozess audio-visueller Produktionen. Sei es für Kino oder Fernsehen, sei es für Film, Animation, Dokumentation oder Werbung. Sie ist in allen Phasen für den technischen und wirtschaftlichen Erfolg verantwortlich. Als Produzentin ist man aber auch Teil des kreativen Prozesses und begleitet Autorinnen und Regisseurinnen in der Entwicklung ihrer Ideen und stellt das gesamte Team gemeinsam zusammen. Auch die Filmregisseurin, die den künstlerischen Bereich verantwortet, wird von der Produzentin engagiert. Sie trägt somit die Gesamtverantwortung als auch sämtliche Risiken für die Filmherstellung.
AUFGABEN
Zusammengefasst anhand der 4 Produktionsphasen:
1 – Projektentwicklung
Diese beinhaltet die Drehbuch-Suche beziehungsweise Mitwirkung an der Entwicklung desselben, die Vertragserrichtung mit Autorinnen und Verlagen, Kontaktaufnahme und Auswahl des kreativen und technischen Personals und auch die Suche nach möglichen Co-Produzentinnen.
Die Filmkalkulation muss durchgeführt und die Filmfinanzierung gesichert werden.
2 – Drehvorbereitungen + Dreharbeiten
Nach Sicherstellung der Finanzierung werden in Absprache mit der Regie Drehvorbereitungen koordiniert, künstlerische und produktionelle Zielsetzungen aufeinander abgestimmt, Produktionsequipe zusammengestellt, Anstellungsverhandlungen geführt, Vorgespräche und Vertragsabschlüsse mit Verleihfirmen gemacht. Die darauffolgenden Dreharbeiten werden dann derart begleitet, dass ein möglichst reibungsloser und zielstrebiger Ablauf gewährleistet ist, sowohl in gestalterischer, organisatorischer, wie auch finanzieller Hinsicht.
Schon bereits über diese Phase hinweg wird Öffentlichkeitsarbeit betrieben.
3 – Fertigstellung
Nach Abschluss der Dreharbeiten wird das gedrehte Material gesichtet, ausgewertet und katalogisiert. Der Rohschnitt wird zum Feinschnitt entwickelt, Farbkorrekturen, Sounddesign und Tonmischung gemacht. An diesem Punkt müssen nun auch alle Kosten erfasst, in der Buchhaltung geprüft und in der Abrechnung nachgewiesen werden.
4 – Auswertung
Wenn die Arbeit der kreativen Filmschaffenden abgeschlossen ist, beginnt für die Produzentin eine letzte, arbeitsintensive Phase: Der Film muss erfolgreich beworben und verkauft werden. Verleih- und Verkaufsaktivitäten werden koordiniert und überwacht, Premieren und Pressearbeit organisiert.
ANFORDERUNGEN
Sehr gute Allgemeinbildung, ein fundiertes kaufmännisches Wissen, Führungs- und Managementqualitäten, gute Menschenkenntnis, Kommunikationsfertigkeiten, sowie eine Affinität zu Teamarbeit ebenso, wie ein hohes Maß an Genauigkeit, Zuverlässigkeit, Fantasie und Kreativität, sowie ein künstlerisch-technisches Verständnis.
Mut zum Risiko und Zukunftsorientierung ist für den Weg in die Selbstständigkeit ebenfalls unabdingbar.
AUSBILDUNG
Produktion kann man an Filmakademien und Filmhochschulen studieren, sowie über berufsbegleitende, postgraduale Weiterbildungsstudiengänge wie zum Beispiel an der Donauuniversität Krems.
Außerdem kann man sich über verschiedene produktionsspezifische Berufswege als Quereinsteigerin das Know How in der Praxis erarbeiten, wie z.B. als Aufnahmeleiterin, Produktionsleiterin oder auch als Expertin für Dramaturgie und Projektentwicklung.
Filmproduzentinnen sind selbstständige Unternehmerinnen mit eigener Firma.