Das Berufsbild einer Stuntwoman beinhaltet eine Reihe verschiedener künstlerischer und technischer Fähigkeiten, welche eine homogene Einheit bilden.
Der Tätigkeitsbereich lässt sich in verschiedene Berufsbilder untergliedern. Der Bundesverband deutscher Stuntleute e.V. unterscheidet dabei in:
- Stuntman / Stuntwoman (Stuntperformer)
- Stunt Coordinator
- Assistant Stunt Coordinator
- Fight Choreographer
- Horse Master
- Precision Driver
- Stunt Rigger
- Stunt Rescue Diver
- 2nd Unit Director / Action Unit Director
Die genannten Begriffe bezeichnen eigenständige Tätigkeiten und sind nicht unentbehrliche Stationen einer vorgegeben Laufbahn. Je nach Anforderung sind einer oder mehrere dieser Fachleute zur Realisierung eines Stunts in der Film-, Fernseh- oder Theaterproduktion erforderlich.
AUFGABEN
Stuntwomen, auch Stuntperformer genannt, stellen Rollencharaktere dar. Sie übernehmen die Figur der Schauspielerin und spielen die darzustellende Rolle unter den besonderen Bedingungen eines Stunts. Sie können auch als Stuntplayer eingesetzt werden, wobei sie die darzustellende Rolle allein übernehmen.
Stuntwomen arbeiten in den Bereichen Film, Fernsehen und Theater. Die Arbeitsorte sind Studios (Film- und Fernsehstudios), Motive aus allen Bereichen des Lebens oder feste Spielstätten (Theater, Freilichtbühnen). Die Arbeitsorte befinden sich auf der ganzen Welt. Als Stuntwoman arbeitet man in der Regel als freiberufliche Künstlerin, selten ist man sozialversicherungspflichtig angestellt.
ANFORDERUNGEN
Als Grundvoraussetzung sollte man eine gute körperliche Konstitution und sportliche Erfahrungen, z.B. als Turnerin, Reiterin, Kampf- oder Motorsportlerin mitbringen sowie:
- Zuverlässigkeit
- Disziplin
- Kommunikations- und Teamfähigkeit
- eine gute Auffassungsgabe
- schnelles Reaktionsvermögen
- schauspielerisches Talent und Kreativität
- Koordinations- / Organisationstalent
- die Beherrschung von Fremdsprachen.
AUSBILDUNG
Für keinen der Berufe im Stuntbereich gibt es einen unabdingbar vorgegebenen Ausbildungsweg. Grundvoraussetzung ist eine abgeschlossene Berufsausbildung, vorzugsweise im technischen oder handwerklichen Bereich. Folgendes hat sich in der Praxis als zweckdienlich erwiesen:
- eine sportliche Ausbildung
- eine Ausbildung in einem handwerklichen Beruf, wie KFZ-Mechanikerin
- eine Ausbildung in einem technischen Beruf, wie Werkzeugmacherin oder Elektrikerin
- Pferdewirtin oder Berufstaucherin
aber auch
- eine Ausbildung oder praktische Erfahrungen als Schauspielerin,
- ein Studium der Sport- Wirtschafts- Geistes- oder technischen Wissenschaften
Die eigentliche Ausbildung kann man als Juniormitglied in einer Stuntgruppe / Stuntunternehmen in Form von „Learning by doing“ absolvieren. In diesen Unternehmen werden nicht nur die Stunts an sich durchgeführt, sondern auch künstlerische, sportliche und technische Trainings. Juniormitglieder arbeiten immer unter Aufsicht und Anleitung einer erfahrenen Stuntwoman oder Stunt Coordinators und qualifizieren sich durch Mitarbeit in professionellen Produktionen zur Stuntwoman.
Des Weiteren gibt es Stuntschulen mit Ausbildungskursen, wie z.B. Akrobatik, Turnen, Schauspielunterricht, Fallübungen, Klettern, Sichern, Knotentechnik, Fechten und Showkampf.