Werkstattgespräche mit Filmpionierinnen #3 Käthe Kratz 2022

Grafik: Rosa Hintergrund und grauer Kreis auf dem in gelber Schrift "feminist perspectives" steht.

Wir holen Filmpionierinnen in einer Reihe von ausführlichen Werkstattgesprächen auf die Bühne, zeigen einzelne Filme vorab und sprechen einen Abend lang ausführlich über Leben und Werk.

Werkstattgespräch #3 | 7. & 15. Dezember 2022 |  Filmmuseum & Kunstuni Linz

KÄTHE KRATZ war die erste Frau, die an der Wiener Filmhochschule Regie und Drehbuch studierte. Neben ihrer Arbeit als Filmemacherin schrieb sie auch Theaterstücke (Blut, 1985), engagierte sich bei der „Aktion Unabhängiger Frauen“ (AUF) und begründete mit Margareta Heinrich, Kitty Kino, Heide Pils und Susanne Zanke die „Aktion Filmfrauen“.

Nach Vorführung ihres Films LEBENSLINIEN. AUGUSTINE – DAS HERZ IN DER HAND ist die Regisseurin Katharina Mückstein (Talea, L’Animale) im Gespräch mit Käthe Kratz. Moderation: Journalistin Julia Pühringer. Zusätzliche Materialien und Filmausschnitte illustrieren das Werk und auch die Rezeption.

WIEN

ÖSTERREICHISCHES FILMMUSEUM

🎬 18:00 Film
🗯 20:30 Gespräch

LINZ

KUNSTUNIVERSITÄT LINZ

🎬 18:00 Film
🗯 20:30 Gespräch

FILM | Lebenslinien. Augustine – Das Herz in der Hand

1985, AT, 1985, Farbe, 16 mm, 98 min. Deutsch

„Gott schuf Hohe und Gott schuf Niedere“, predigt der Pfarrer den Schülerinnen, noch im Kaiserreich. Sie sollen „freudig“ ihr „Los erfüllen, ein Dasein in Mühe und Plage, in Arbeit und in Schmerzen“. Doch die Lehrerin der Mädchen hat auch noch was zu sagen: Sie hat gelernt, dass nicht alles so bleiben muss, wie es ist. „In die Fabrik geh ich nicht“, sagt Gusti (Gerlinde Czekits), tödlich ist der Staub der Glasschleiferei, nach Wien will sie, in der Stadt in Dienst gehen. Die Gnädigste (Monica Bleibtreu) erklärt ihr, was zu tun ist, Gusti muss den ganzen Haushalt schupfen, für sehr wenig Geld. Sie verliebt sich. Lernt Menschen kennen, die demonstrieren gehen, politisch für Gleichberechtigung arbeiten.

Käthe Kratz begegnet ihrer Protagonistin auf Augenhöhe, spart die Schicksalsschläge nicht aus, auch nicht die Ausbeutung, die Übergriffe, die Unterdrückung – aber auch nicht, und vermutlich ist das fast noch revolutionärer, die Freuden, den Widerstand, die Liebe. Ein exzellent recherchierter Film über die harte Arbeit, und wer sie macht, zu welchem Preis. Es handelt sich um den ersten Teil der legendären fünfteiligen Reihe für ORF und ZDF, die mit ihren Protagonistinnen mehrere Jahrzehnte österreichischer Geschichte aus weiblicher Perspektive dokumentiert und erlebbar macht. (J.P. – Courtesy Filmarchiv Austria)

Eine Veranstaltung von FC Gloria – Frauen Vernetzung Film in Kooperation mit dem Österreichischen Filmmuseum und der Kunstuniversität Linz