IF SHE CAN SEE IT, SHE CAN BE IT: Preisträger*innen der 1.Wettbewerbsstufe

Am 29. April 2024 fand die feierliche Preisverleihung der ersten Runde des zweistufigen Drehbuchwettbewerbs IF SHE CAN SEE IT, SHE CAN BE IT im Filmcasino in Wien statt.

Die hochkarätige Jury hat aus 39 eingereichten Exposés 5 ausgewählt, die jeweils mit einem Preisgeld von je 5.000 Euro ausgezeichnet wurden. Die Auszeichnung umfasst zusätzlich eine dramaturgische Begleitung durch erfahrene Drehbuchautor*innen, die gemeinsam mit den Preisträger*innen ausgewählt werden.

Die Preisträger*innen der 1. Wettbewerbsstufe

Das Drehbuchforum Wien, das Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport, das Österreichischen Filminstitut/gender*in*equality und FC GLORIA Feminismus Vernetzung Film freuen sich sehr, die Preisträger*innen der ersten Wettbewerbsstufe (vom Exposé zum Treatment) von IF SHE CAN SEE IT, SHE CAN BE IT bekannt zu geben:

·      Kerstin Schütze mit Cold War Kid
·      Kim Strobl mit Long Pila
·      Elisabeth Bakambamba Tambwe und Paul Porenta mit Masks Off
·      Jeanne Werner mit Die Frauenburg
·      Anna Katharina Wohlgenannt mit Aufruf zur Erfindung des Glücks

Eine faszinierende Bandbreite an Politthriller-Projekten und Protagonistinnen, die ungewöhnliche Geschichten verspricht:

Eine Literaturdozentin, die unerwartet ins Fadenkreuz einer Special Investigation der CIA gerät, die einen Maulwurf in den eigenen Reihen sucht. (Cold War Kid)
Eine Journalistin, die gleichzeitig korrupte Machenschaften des Regierungschefs in Borneo aufdeckt und mit heftigen familiären Konflikten kämpft. (Long Pila)
Eine kongolesische Psychotherapeutin in Wien zwischen Geschäften und Intrigen rund um den Minenabbau einer europäischen Aristokratenfamilie und ihrer eigenen Familie im Kongo, auch um Zugehörigkeit und Identität. (Masks off)
Eine barmherzige Burgherrin im Mittelalter und ihre gelehrte, Geschichten erzählende Cousine, die in einen politischen Streit um die einzige Frauenburg geraten. Gelingt es ihnen gemeinsam diese vor dem brutalen Patriachat zu retten? (Die Frauenburg)
Drei politische Aktivistinnen bei ihrem feministischen, anti-kapitalistischen und anti-rassistischen Widerstandskampf in der Terrororganisation ROTE ZORA zwischen Verbesserung der Welt und persönlichem Glück. (Aufruf zur Erfindung des Glücks)

Die fünfköpfige Jury bestand aus:

Milan Dor, Drehbuchautor und Dramaturg
Carolin Otto, Drehbuchautorin und Präsidentin der Federation of European Screenwriters
Agnes Pluch, Drehbuchautorin
Angelika Reitzer, Schriftstellerin und Filmemacherin
Arman T. Riahi, Drehbuchautor, Regisseur und letztjähriger Preisträger

Der 2016 initiierte Drehbuchwettbewerb IF SHE CAN SEE IT, SHE CAN BE IT. Frauen*figuren jenseits der Klischees unterstützt Autor*innen bei der Entwicklung innovativer Frauen*figuren mit dem Ziel mehr Vielfalt, Lebendigkeit und neue Vorbilder in die Drehbücher und damit auch in die österreichischen und internationalen Kinos zu bringen.

Schwerpunkt: Politthriller

Dieses Genre beleuchtet politische Abgründe und oft beruhen sie auf wahren Begebenheiten. Politiker*innen geraten unter Druck, weil sie Versuchungen nicht widerstehen konnten, mit denen sie vom organisierten Verbrechen, profitgierigen Konzernen oder dunklen umstürzlerischen Mächten geködert wurden.

Wir freuen uns sehr, dass der Drehbuchwettbewerb IF SHE CAN SEE IT, SHE CAN BE IT bereits in achter Runde stattfindet. Die zwei Vorgaben – Frauen*figur in der Hauptrolle und das diesjährige Thema „Politthriller“ – bedeuteten eine Einschränkung, aber eben auch eine spannende Herausforderung und die Teilnahme war mit 39 Einreichungen erfreulich zahlreich.
Durch den Drehbuchwettbewerb fühlen sich viele Autor*innen ermutigt, bewusst differenzierte Frauen*figuren zu entwickeln und andere Geschichten zu erzählen.

Die Jury bekam eine erfreulich große Bandbreite an Stoffen mit diversen Themen und Figuren zu lesen. Es gelang diesmal auch eine größere Vielfalt der Einreichenden – Autor*innen mit diversen Herkunftsgeschichten und verschiedenen Geschlechtsidentitäten reichten zum Wettbewerb ein.

Aus 39 eingereichten Exposés wurden in der 1. Stufe 5 Exposés von der hochkarätigen Jury ausgewählt und mit einem Preisgeld von je 5.000 Euro und einer zusätzlichen dramaturgischen Begleitung prämiert. In der 2. Stufe wählt die Jury aus den fünf entstandenen Treatments den mit 15.000 Euro dotierten Hauptpreis aus. Damit ist der Preis einer der höchstdotiertesten Drehbuch-Entwicklungspreise der heimischen Branche und setzt ein klares Zeichen für eine positive Veränderung von Frauen*figuren auf der Leinwand.

Zusätzlich zu den Preisträger*innen haben fünf weitere von der Jury ausgewählte Autor*innen die Gelegenheit im Rahmen eines Pitchings am 3. Juni 2024 in der WKO Wien (Fachvertretung Wien Film- und Musikwirtschaft) ihre Stoffe Produzentinnen und Producerinnen zu präsentieren. Die Pitching-Veranstaltung ist eine Kooperation von Drehbuchforum Wien, FC GLORIA – Feminismus Vernetzung Film, Film Fatale – Interessensgemeinschaft österreichischer Producerinnen & Produzentinnen, Propro Produzentinnenprogramm und Österreichischem Filminstitut/gender*in*equality und der Fachvertretung Wien Film- und Musikwirtschaft in der WKW.

Ausblick
Die fünf ausgewählten Stoffe werden bis Anfang November 2024 zu Treatments weiterentwickelt und stehen dann erneut im Wettbewerb. Einer der Stoffe wird durch die Jury mit einer weiteren Förderung von 15.000 Euro ausgezeichnet. In dieser Phase geht es um die Entwicklung vom Treatment zu einem fertigen Drehbuch. Auch diese Phase schließt eine dramaturgische Begleitung mit ein.

Mit dem Drehbuchwettbewerb IF SHE CAN SEE IT, SHE CAN BE IT und dem anschließenden Pitching wird vielen Stoffen ein guter Start in die Drehbuchentwicklung gegeben und ein klares Signal an die Filmbranche gesetzt: Es gibt viele talentierte Drehbuchautor*innen und innovative Frauen*figuren jenseits der Klischees. Es bleibt zu hoffen, beziehungsweise zu erwarten, dass die einen wie die anderen das Interesse von Produktionsfirmen und Förderstellen wecken, wichtige Beiträge zur Stoffentwicklung in Österreich liefern und dadurch auch zur gendergerechteren Verteilung der Fördermittel beitragen.

 Weitere Infos zu Preisträgerinnen und Jury finden Sie HIER!

 

 Konzept

drehbuchFORUM Wien (Wilbirg Brainin-Donnenberg) in Kooperation mit dem Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport (Peter Schernhuber), Österreichischen Filminstitut gender*in*equality (Iris Zappe-Heller) und FC GLORIA Feminismus Vernetzung Film.
Organisation: drehbuchFORUM Wien.